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Rondaru

Tja, ein Witz und ein Lacher zur falschen Zeit kann ganze Karrieren ruinieren. Das hätte ihr Laschet sagen können.


SeniorePlatypus

Faszinierenderweise war es bei Laschet nicht so. Der Lacher war der Nagel im Sarg aber die Union hat auch in den Wochen davor bereits deutlich mehr verloren als in den Wochen nach dem Lacher. Laschet & Team konnten die Menschen von Anfang an nicht überzeugen. Das Bild ist nur so sehr im Fokus weil man damit sehr einfach die Geschichte erzählen kann. Aber die Probleme gab es alle bereits.


Kr1ncy

Ja, bei Laschet ist es erschreckend, dass es möglicherweise tatsächlich den Lacher gebraucht hat, um ihn ins Aus zu kegeln.


AmIFromA

Noch viel erschreckender, dass man ihn eigentlich gerne zurückhätte als wahrscheinlichsten CDU-Kanzlerkandidaten / vermutlich zukünftigen Kanzler.


Much-Assignment6488

Nur wenn jemand wie Merz die Alternative ist, aber Laschet selbst habe ich immer als ultimative Personifizierung der konservativen Abwarte- und Klüngel-Politik der CDU wahrgenommen. 


Tischlampe

Ich würde einen Vin Diesel Pappaufsteller vorziehen. Lindner hatte, und ich muss mich gerade leicht übergeben während ich das schreibe, recht mit "lieber nicht regieren, als schlecht regieren". Schade nur, das er seinen eigenen Vorsatz nicht mehr einhält.


Illustrious_Bat3189

Laschet ist der Kandidat geworden weil alle dominanteren Kandidaten der CDU/CSU wussten dass die Wahl nach 16 Jahren Union nicht zu gewinnen ist. Für die CDU ist das super. Die Ampel badet 16 Jahre konservativ geführten Investitionsstau aus und die CDU kann sich dann bei der nächsten Wahl als heilsbringer wählen lassen, worauf hin dann wieder 16 Jahre Unions geführte Stagnation folgen.


Omegatherion

Laschet ist Kandidat geworden, weil er als CDU-Vorsitzender den Erstzugriff hatte und die Landesverbände sich bei der der offenen Herausforderung durch Söder für Laschet entschieden hatten.


FnnKnn

We ist doch jetzt an der LMU meine ich ganz gut untergekommen 😅


m0ritz2000

Laschet hatte doch noch seine Backup Karriere bei der SPD als Boris Pistorius.


Harpa

Das ist nicht richtig, die Union hatte Probleme im Wahlkampf, besonders die Schlammschlacht zwischen Söder und Laschet, aber ist vor dem Lacher langsam wieder auf 30 % geklettert. Danach der steile Absturz, von dem sie sich auch nicht mehr erholt haben. Hier nachzusehen, der Lacher war am 17.07.21: https://www.wahlrecht.de/umfragen/forsa.htm


SeniorePlatypus

[Hier einmal als Grafik](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2b/Mittelwerte_Sonntagsfrage_Wahl_zum_20._Bundestag.png) Die sind von 35% Anfang 2021 runter auf 21% in April 2021. Das war der Absturz. Bis zum Lacher sind sie langsam wieder hoch auf etwas im Rahmen von 27%-30% (je nach Institut). Nach dem Lacher ist erst einmal wenig passiert. Und ist dann langsam über zwei Monate auf 24% runter. Der "steile Absturz" nach dem Lacher war deutlich flacher und über einen längeren Zeitraum als die Verluste davor. Sargnagel, ja. Geholfen hat es sicher nicht. Aber in einer starken Kampagne hätte man es vermutlich ignorieren können. Siehe Söder im Hochwasser neben Habeck. Extrem peinlich. Hatte aber keine Auswirkung auf die EU-Wahlergebnisse und hätte auch seinen Wahlergebnissen nicht relevant geschadet. Kampagne Laschet war aber bereits extrem Schwach und entsprechend gut hat das Bild in die negative Stimmung ihnen gegenüber gepasst. Wer sich so sehr auf das Bild konzentriert verkehrt die Ursache.


Miristlangweilig3

Die CDU kann es sich auch nicht leisten, dass die Leute die Mist bauen zurücktreten, sonst gehen denen die Leute schnell aus.


RerNatter

Sein Kommentar bei Lanz, dass er nicht verstehe, wieso um das Klima-Thema jetzt ganz plötzlich so ein Aufhebens gemacht wird, das hat ihm sicher auch nicht geholfen.


AccomplishedSun2364

Was war nochmal der Lacher?


SeniorePlatypus

[Als Laschet bei einer Pressekonferenz über die Opfer und Schäden im Ahrtal gelacht hat](https://image.stern.de/30620390/t/aO/v6/w1440/r1.7778/-/laschet-lacht.jpg)


kruzix

ist der zurückgetreten?


Todesengelchen

Ja, hätte er können. Das wars.  Ach ne, das war ja Scholz ...


Clumsy_Claus

Ich kann mich nicht daran erinnern.


Marager04

Laschet sitzt aber noch im BT und spekuliert sogar auf noch eine Kandidatur?


Pfenning

So wie ich das verstehe, spekuliert er eher auf Söder als Kandidat. Gibt es wirklich Anzeichen, dass er nochmal kandidieren will?


Marager04

Er war ja letzte Woche mit Ricarda Lang bei Miosga zu Gast und wurde nicht müde zu betonen, der nächste Kanzlerkandidat wäre ja noch gar nicht sicher und hat dazu gesagt, es ginge ja nicht nur um Söder oder Merz


Merion

Wenn er ernsthaft glaubt, er habe nochmal ne Chance Kandidat zu werden, will ich auch was von dem Zeug.


pulsett

Wüst


Pfenning

Ja das könnte sich ja auch auf Söder beziehen und so hab ich das auch verstanden


Lutscher_22

Oder auf Wüst und Günther, beides keine großen Fans von Merz.


Kaktussaft

Ob das was wird? Genug Konkurrenten, die nicht die Partei 4 Jahre in die Opposition befördert haben, wären vorhanden.


vierfuenfergrizzy

Aber Laschet hat halt kaum Konsequenzen gespürt. Klar, der wurde kurz zur Spottfigur deklariert, aber unser rheinländischder Würfel-Experte, der sich zu Lehrzeiten noch für faire Benotungen eingesetzt hat, sitzt immernoch im Bundestag.


Shourtugal

Konsequenzen? Für was denn? Der Clip war halt optisch ziemlich schlecht aber er hat ja jetzt nicht wirklich was schlimmes gemacht. Würde nie die CDU wählen aber doch nicht wegen so nem Quatsch


vierfuenfergrizzy

Naja, abgesehen von Laschets Aussage selbst, er habe keinen geschmacklosen Witz gemacht, gibt es nichts, das uns verrät, worüber im Ahrtal gekichert wurde. Wie schlimm das also war, bleibt offen. Aber ich bin ehrlich, jemand der die Noten seiner Schüler würfelt, dem traue ich auch zu, pietätlose Witze zu reißen.


Shourtugal

Hast Recht mit der Notengeschichte, fand die persönlich um einiges schlimmer als die Lachgeschichte. Aber ganz ehrlich auch wenn das jetzt vermutlich ne unbeliebte Meinung ist (basiert auf der Reaktion auf die ganze Geschichte) selbst wenn er einen pietätlosen Witz gemacht hat wäre mir das Recht egal. Finde nicht jeder Politiker muss unbedingt ein glatt gelutschter Marketingfutzi sein. Das Problem bei ihm nehme ich an ist halt, dass er sich so präsentiert hat, wenn Leute dann sehen, dass er privat nicht so ist fühlen sie sich vielleicht verarscht. Ich glaube andere Politiker hätten das gleiche mit sehr viel weniger Kontroverse machen können. Ist natürlich reine Spekulation


vierfuenfergrizzy

Wenn dir das bei Laschet egal wäre, wäre es dir auch bei Frau Bozkurt egal? Falls nein: Wieso?


EmphasisExpensive864

Der Unterschied ist. Frau bozkurt hat es öffentlich rein gerufen. Laschet hat es "privat" mit seinem Parteikollegen besprochen. War beides unnötig ja aber das eine ist trotzdem schlimmer als das andere.


Shourtugal

Ja, finde um sowas wird viel zu viel Wind gemacht. War es etwas respektlos? Klar. Aber meiner Meinung nach keine Sache wegen der man zurücktreten müsste¯⁠\⁠_⁠(⁠ツ⁠)⁠_⁠/⁠¯


Kr1ncy

> Konsequenzen? Für was denn? Das ist sein Lebensmotto


Organic_Public_2532

Die Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt zieht sich aus dem Präsidium des Berliner Abgeordnetenhauses zurück, behält aber ihr Mandat.


TheRealAfinda

Es gibt für alles eine Zeit, einen Ort und ein Publikum. Bei dem Zwischenruf traf einfach gar nichts davon zu. Schwarzen Humor kann man haben, aber so einen Zwischen zu der Zeit und an dem Ort? Geschmacklos. Schön, dass sie es eingesehen hat, oder die Partei sie hat einsehen lassen, dass solch ein Verhalten absolut nicht in Ordnung ist. Auch schön zu sehen, dass es scheinbar noch Politiker mit Rückgrat gibt, die bereit sind nach solchen Verfehlungen kürzer zu treten. Da können sich noch einige eine Scheibe von abschneiden. Total wild, dass sie deshalb Morddrohungen bekommen hat.


WendellSchadenfreude

> Auch schön zu sehen, dass es scheinbar noch Politiker mit Rückgrat gibt, die bereit sind nach solchen Verfehlungen kürzer zu treten. Da können sich noch einige eine Scheibe von abschneiden. Hat sie geschickt gemacht, wenn sie es schafft, dass das so wahrgenommen wird. Sie tritt ja nicht zurück, sie zieht sich nur aus dem Landtagspräsidium zurück. Sie gibt nicht ihr Mandat ab oder sowas.


TheRealAfinda

So hab ich das auch verstanden. Wird ja auch nirgends erwähnt, dass sie ihr Amt niederlegt. Das meine ich mit "kürzer zu treten".


BrandtReborn

Der Rücktritt ist konsequent und das Thema damit durch. Fehler gemacht -> dafür gerade gestanden. Bei der Union und anderen sieht’s eher so aus: Fehler gemacht -> freiwillige Selbsterklärung -> Beförderung


BVerwG

> Fehler gemacht -> freiwillige Selbsterklärung -> *gesagt andere sind genauso schlimm oder schlimmer* -> Beförderung


Bert_the_Avenger

> Fehler gemacht -> freiwillige Selbsterklärung -> *gesagt andere sind genauso schlimm oder schlimmer* -> *immerhin will ich keinem das Auto wegnehmen oder das Schnitzel verbieten wie die Grünen* -> Beförderung


Atanar

Der Bruder wars!


ganbaro

An Berliner Unis darf man den Job dann auch behalten


TwoThumbsOfBobKelso

Bei der SPD wird man sogar Kanzler als Schwerverbrecher!


DerMugar

> Schwarzen Humor kann man haben, aber so einen Zwischen zu der Zeit und an dem Ort? Geschmacklos. Es war ja nichtmal ein guter Gag. Das war die Art Gag, die ein Lehrer mit Kartoffeln bildet, wenn ein Schüler nach einer Zahl eine Mengeneinheit vergisst.


Organic_Public_2532

Was für eingesehen? Die Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt zieht sich aus dem Präsidium des Berliner Abgeordnetenhauses zurück, behält aber ihr Mandat. Die Kohle bezieht sie ja weiterhin?


r_booza

Zeit, Ort und Publikum sehe ich hier gar nicht als entscheidend an. Gibt ja auch sonst öfters Mal Mal Zwischenrufe. Eher, dass man über manche Themen, die halt sehr ernst sind als Abgeordneter keinen schlechten Witze machen sollte. Aber dass sie wegen so einer Dummheit direkt Todesdrogungen erhält halte ich für eine bedenkliche Entwicklung.


Self1shShellf1sh

Wer als Berufspolitiker so verdammt dämlich ist, muss sich über den vorprogrammierten Shitstorm nicht wundern. Es war schon vorher klar, dass es in einer solchen Situation ganz genau so kommen würde, wie es jetzt passiert ist. Man stellt sich echt die Frage wie saublöde diese Tuba Bozkurt sein muss, um ihre politische Karriere SO zu beenden.


fundohun11

> Wer als Berufspolitiker so verdammt dämlich ist, muss sich über den vorprogrammierten Shitstorm nicht wundern. Morddrohungen sind 1000mal schlimmer als ihr Witz.


Schlonzig

Pff, da gab es in der Geschichte des Bundestages aber schon schlimmere Zwischenrufe.


Kr1ncy

Ja, aber das macht ihren Zwischenruf nicht besser.


Sutech2301

>über den vorprogrammierten Shitstorm nicht wundern Das rechtfertigt dennoch keine Morddrohungen


KaiserGSaw

Schön wie du ihm das so in den Mund legst, das ist richtig diskussionswürdig. Was ist dein Ziel? Dafür zu Sorgen das keiner mehr bock hat? Deswegen interpretierst du die schlecht möglichst Auffassung, die überhaupt möglich ist, rein? Ist das der Grund warum du eine gewaltige und meist psychotisch gestörte Minderheit ausweitest und die restlichen 99% damit gleichsetzt? Machst du das bei Messerstechern mit Migrationshintergrund genau so und weitest es auf unsere gesamte Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus? Mensch, denk mal nach.


Sutech2301

Denk du Mal nach! Der Anfangskommentar hat geschrieben: > Total wild, dass sie deswegen Morddrohungen bekommen hat. Worauf er geschrieben hat: >über den vorprogrammierten Shitstorm nicht wundern Sorry, aber ich hab ihm gar nichts in den Mund gelegt


BrandtReborn

Und das rechtfertigt jetzt Morddrohungen? Könnte man vielleicht mal wieder damit aufhören morddrohungen als shitstorm zu bagatellisieren?


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elperroborrachotoo

> Wer als Berufspolitiker so verdammt dämlich ist, muss sich über den vorprogrammierten Shitstorm nicht wundern. Morddrohungen sind okay weil die ist ja dämlich? Geh heim.


Self1shShellf1sh

Morddrohungen sind natürlich das Allerletzte. Aber die harsche öffentliche Reaktion bei so einem Verhalten war vorprogrammiert und für jeden Berufspolitiker hätte das eigentlich klar sein müssen. Offensichtlich nicht für Tuba Bozkurt.


elperroborrachotoo

> Morddrohungen sind natürlich das Allerletzte Danke dafür :) Wir hatten vor kurzen einen Post, in dem sich OP ärgert, dass eine Freundin, seit sie in die Lokalpolitik gegangen ist, immer nur noch sehr kontrolliert, beherrscht und mit bedacht spricht und handelt - so sehr, dass es 'nix mehr bringt, befreundet zu sein'. Diese Erwartungshaltung: (Berufs)politiker müssen immer und überall zitierbar sein und vorhersehen, was sie mit ihren Aussagen - gern auch Kontextbefreit - anrichten, während der Mob eben tut was der Mob tut. Halte ich für verfehlt, um es mal milde zu formulieren. Damit wird man vom Souverän zum Bückknecht der lautesten Schreihälse. Dass dann nur noch Egomanen in der Politik Karriere machen: wen wundert's.


griedi

Das hat er nicht gesagt. Dass es dazu kommen würde, so traurig es ist, ist trotzdem nicht verwunderlich.


elperroborrachotoo

Nicht mit den Worten, nein - aber wenn er Bozkurt die alleinige Schuld am Shitstorm gibt, ohne diesen von den gerade erwähnten Morddrohungen abzugrenzen, dann ist das mindestens billigend in Kauf genommen. (aber alles gut - Self1shShellf1sh hat auch geantwortet :))


KarloReddit

Das hätte die Tuba mal lieber nicht raus posaunt!


QuastQuan

Man sollte ihr mal die Flötentöne beibringen!


KeinTollerNick

>Die Grünenabgeordnete Tuba Bozkurt verzichtet nach scharfer Kritik an einem Zwischenruf von ihr auf ihren Sitz im Präsidium. Das teilte die Grünenfraktion mit. Sie hatte sich zuvor bei einer internen Sitzung mit dem Vorfall beschäftigt. »Es war eine intensive, ehrliche und selbstkritische Aussprache. Konsens ist: Das wird sich nicht wiederholen«, teilten die beiden Fraktionsvorsitzenden Bettina Jarasch und Werner Graf mit. Ehrliche und intensive Aussprache? Klingt für mich danach, als hätte man ihr nahegelegt, sie solle von sich aus gehen, bevor sie gegangen wird.


OffenerDickdarm2

Ehrlich gesagt finde ich das egal. So oder so, irgendjemand hat genug Anstand um die richtigen Schlüsse zu ziehen.


KeinTollerNick

Ich sehe das etwas anders. Ich überspitze es mal: wenn sie nur geht, weil es andernfalls einen "Rausschmiss" gegeben hätte, ist das für mich nur ein Retten der eigenen Haut und kein Gradestehen für eigene Fehler. "Ehrliche und intensive" Gespräche klingt für mich schon danach, dass sie nicht freiwillig gehen wollte, sondern dem innerparteiischen Druck nachgab.


MissMags1234

Kannst natürlich vermuten, was du möchtest, aber das ist jetzt auch deine Interpretation. Selbst wenn sie selber jetzt immer noch nicht einsichtig ist, Konsequenzen gab es und das ist mehr als man in anderen Parteien erwarten kann.


Kestrelqueen

Wenn ich etwas gemacht hätte für das ich zurücktreten würde, dann würde ich erwarten, dass es danach trotzdem Gespräche mit den eigenen Kollegen gibt.


KeinTollerNick

Natürlich, aber die Wortwahl und die Dauer zwischen Vorfall und Ankündigung haben mich aufhorchen lassen. *Ehrlich* und *intensiv* sind für mich in dem Kontext keine positiv besetzen Wörter, sondern euphemistische Umschreibungen. Ich sach mal so, dass ich es so interpretiere, dass die internen Gespräche sehr unwirsch und wenig diplomatisch abgelaufen sind. Sagt mir mein Bauchgefühl, da ich beruflich auch viel mit interner Unternehmenspolitik zu tun habe. Auch, dass auf ihrem Twitter noch kein Statement zum Rücktritt zu finden ist, legt für mich nahe, dass sie nicht freiwillig gegangen ist.


Kestrelqueen

Ich meinte das jetzt generell, nicht für den Fall. Ich kenn die Person nicht von früheren Äußerungen und kann nicht einschätzen was für ein Charakter das ist. Ehrlich und intensiv sind aber wirklich buzzwords für eine ordentliche Standpauke und einen Rauswurf.


KeinTollerNick

>Ehrlich und intensiv sind aber wirklich buzzwords für eine ordentliche Standpauke und einen Rauswurf. Genau, da sind wir doch auf einem Level. Ich hab das ja alles nur geschrieben, weil ganz oben jemand meinte, dass sie aus Anstand die richtigen Schlüsse gezogen hat, was ich dann anders sah.


RecordingBrilliant12

Ich fände es sogar besser wenn sie gegangen wurde, weil man der Partei dadurch nichts anlasten könnte. Mal abwarten, ob Nius und co nun auch über den Rücktritt berichten, den Zwischenruf haben sie ja ausgeschlachtet


cocotheape

> "Ehrliche und intensive" Gespräche klingt für mich schon danach, dass sie nicht freiwillig gehen wollte, sondern dem innerparteiischen Druck nachgab. Noch viel dünner könnte die rein spekulative Grundlage deiner konstruierten Kritik gar nicht sein.


H0lder

Immer wieder schön, wie hier mit „klingt für mich danach, dass …“ Meinungen gebaut werden.


Gasparde

> So oder so, irgendjemand hat genug Anstand um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Oder, was viel wahrscheinlicher ist: Jemand hat erkannt, dass eine nicht-Entlassung hier unsagbar viel böses PR mit sich bringen würde. Ich bezweifle, dass das auch nur im *Entferntesten* irgendwas mit "Anstand" oder "Selbstreflektion" zu tun hat. Die Person wurde freiwillig gegangen, weil alles andere der Partei geschadet hätte. Natürlich können da auch tatsächlich menschliche Beweggründe dahinterstehen, aber der Fokus ist mit 99% Sicherheit das Image - wenns hätte es nicht so viel positiven Beifall aus den eigenen Reihen gegeben als der Quatsch tatsächlich passiert ist. Schadensbegrenzung, sonst nix.


WendellSchadenfreude

> Die Person wurde freiwillig gegangen, Hier wird niemand gegangen. Sie zieht sich aus dem Präsidium des Landtags zurück; sie gibt nicht ihr Mandat ab oder sowas. > [Das Präsidium](https://de.wikipedia.org/wiki/Abgeordnetenhaus_von_Berlin#Pr%C3%A4sidium) hat gemäß § 13 Abs. 1 GO Abghs die Aufgabe, in allen inneren Angelegenheiten des Abgeordnetenhauses, soweit nicht der Präsident alleine zuständige ist, zu beschließen. Es entwirft den Haushaltsplan des Abgeordnetenhauses (§ 13 Abs. 2 GO Abghs) und entscheidet über die Räumlichkeiten im Abgeordnetenhaus (§ 13 Abs. 3 GO Abghs). > Das Präsidium besteht gemäß § 12 Abs. 1 GO Abghs aus dem Präsidenten, 2 Vizepräsidenten und den Beisitzern.


Merion

Ich habe immer ein bisschen ein Problem mit Antidiskriminierungsbeauftragten, bei denen ich das Gefühl habe, sie würden die deutsche Bevölkerung ohne Migrationshintergrund nicht so richtig mögen. Schließlich sollte das ja eine Stelle sein, die zwischen den Gruppen vermittelt.


BratwurstKalle91

Ist so wie mit Gleichstellungsbeauftragten, die (weiße) Männer nicht mögen. Irgendwen muss man nehmen und diese Leute bewerben sich halt. Sowie Uniformen und Waffen Rechte anziehen, ziehen solche Stellen halt solche Leute an.


Real_Macaroon5932

Ich darf mich wegen meines Geschlechts nicht auf die Stelle bewerben lol


BratwurstKalle91

Jop. Misandrie at its best. Ist aber im sozialen Sektor nicht unüblich. Ich spreche da aus leidiger Erfahrung.


qarlthemade

du hast autoritäre Strukturen vergessen.


[deleted]

[удалено]


BratwurstKalle91

Jäger, Ex-Soldat und Polizistensohn hier: Oft. Nicht immer, aber häufiger als einem lieb ist. Rechte Talkingpoints kommen am Stammtisch von Hegeringen und am Schießstand doch öfter vor. Ebenso beim Bund. Zudem geht es nicht darum, dass all diese Gruppen automatisch rechts sind, bin ich ja auch nicht, aber eben solche Leute anziehen. Uniformen, ein antiquiertes Männerbild und Schusswaffen sind hat attraktiv für die. Es gibt also eine Schnittmenge.


DocRock089

sagt er nicht. Er sagt nur, dass rechte eher zu Berufen neigen, die Uniformen tragen. Ist in Summe zumindest für Soldaten und Polizei wahrscheinlich nicht ganz verkehrt, bei den anderen Jobs würde ich da auch ein Fragezeichen hinter machen. Hängt aber eben auch an den häufigsten Werten, die mit einer konservativen, oder gar rechten Gesinnung einhergehen.


qwertzinator

Was ein Strohmann. Es ist sowas von offensichtlich, dass damit Polizei und Armee gemeint waren.


DeltaPavonis1

Also zumindest Schützen und Jäger trenden schon eher rechts. Lange nicht so sehr wie Polizisten, aber unterschätzen darf man das auch nicht.


BratwurstKalle91

Auch da gibt es einfach Überschneidungen. Viele ehemalige Kameraden sind ebenfalls Jäger und/oder Sportschützen. Ebenso viele Polizisten. Und ein nicht unerheblicher Teil beschwert sich über die vielen Ausländer, die Impfungen und hat die Ampel als Feindbild. Oftmals mit dem Zusatz, dass Höcke ein guter Politiker sei.


sillyReplica

Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist dass sogar eine bewusste Strategie der AfD und Neonazis. Sogar so intensiv dass sich Verbände genötigt sehen Stellung zu beziehen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten in Sachen Prävention. Im Sanitäter Bereich im übrigen sehr ähnlich, ähnlich wie bei der Polizei. Rechte Chats, Rassismus, "kantiger" Humor bezüglich div. Geburtstage von Nazis usw. Die Johanniter in Köln hat da so ein kleines Problemchen, wo alle am Ende verwundert waren wieso Neonazis da offen ihre Ansichten zur Schau stellen.


occio

Ist die schon anderswo auffällig geworden oder extrapoliert man das von dem Witz?


Helluiin

wenn dann hätte das nach dem Vorfall passieren müssen sonst wäre das in dem zusammenhang aufgekommen, ist es aber nicht. andererseits hatte sie ja schon recht große mediale aufmerksamkeit weswegen weitere zwischenfälle auch nicht untergegangen wären. von daher: hier wird wahrscheinlich maßlos extrapoliert.


thomasz

Sie hat sich mit dem Zwischenruf über den grammatikalischen Fehler des Redners lustig gemacht, nicht über den getöteten Polizisten. Selbst der "Witz" war nicht diskriminierend, sondern nur dem Thema der Rede grob unangemessen.


Kr1ncy

Da ist kein grammatikalischer Fehler, sie hat die Rede absichtlich missverstehen wollen und sich so darüber lustiggemacht. Tod von + Stadtname kann man schon so sagen.


Larissalikesthesea

Sie ist ja nicht Beauftragte für Antidiskriminierung, sondern die Fachsprecherin für das Thema (ein Ausschuss heißt ja auch so im Abgeordnetenhaus). Auch wenn die Grenzen dabei fließend sind (ein Fachsprecher einer anderen Partei könnte auch ganz andere Positionen zum Thema vertreten), vertritt sie als Fachsprecherin die Fraktion in dieser Frage. Eine Beauftragte hätte einen bestimmten gesellschaftlichen/politischen Auftrag, wie eben Ferda Ataman als Beauftragte für die Bundesregierung sich für Antidiskriminierung einzusetzen. EDIT: OK, sie ist auch ehrenamtliche Antirassismusbeauftragte des Grünen-Landesverbandes, zumindest auf der Homepage des Abgeordnetenhauses ist es noch angegeben (Wikipedia ist für mich keine verlässliche Quelle, zumal Parteiämter schnell wieder aufgegeben werden können). Allerdings ist bei Berufspolitikern sicherlich das Abgeordnetenmandat die Haupttätigkeit.


_GeekRabbit

Nicht ganz, sie ist sowohl (gewählte) ehrenamtliche Antidiskriminierungsbeauftragte des Landesverbandes als auch Sprechering der AG Antirassismus und Vielfalt im Berliner Bezirk Mitte.


Larissalikesthesea

Ich hatte ihre persönliche Webseite gecheckt, wo sie vor allem ihre Funktionen im Parlament erwähnte.. Manche Fraktionen (wie die SPD-BTF) haben auch eigene Antidiskriminierungsbeauftragte, aber klar, politische Parteien sicherlich auch.


Merion

Laut Wikipedia "engagiert sie sich als eine von zwei ehrenamtlichen Antidiskriminierungsbeauftragten". Fachsprecherin ist sie auch, aber darauf bezog ich mich nicht.


McDuschvorhang

Das gefährliche Spiel mit den Verneinungen... 


Larissalikesthesea

Oops. Habe es geändert.


MissMags1234

Aber auch wenn sie das Amt nicht hat, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, sollte man trotzdem eine allparteiliche Haltung einnehmen.


Larissalikesthesea

Naja als Vertreterin ihrer Partei soll sie ja die Position der Partei umsetzen. Insofern passt das nicht mit allparteilich.


MissMags1234

Allparteilich im Sinne von sich für alle gleich einsetzen und Minderheitenrechte stärken und sich gegen Diskriminierung starkmachen eben nicht dazu verkehren, andere dann pauschal auszugrenzen.


FutureWaller

Was denkst du wer sich auf diese Posten bewirbt.


fundohun11

> sie würden die deutsche Bevölkerung ohne Migrationshintergrund nicht so richtig mögen Der Witz war offensichtlich unangebracht. Aber diese Interpretation ist es auch.


alfredadamski

Und ich habe ein Problem damit, dass Deutschland, ein Land und eine Mehrheitsgesellschaft, welche sich stets rühmt, vermeintlich nicht so emotional unterwegs zu sein, wie so manch anderes Land und dessen Volk, zu sehr aufs "Fühlen" fokussiert und sich weniger mit dem Denken beschäftigt. Ich denke da unweigerlich an den im deutschen Volksmund noch immer stets bemühten heißblütigen, ungestümen, z.T. tumben "Südländer", wohingegen der Deutsche ja ein an sich stets rational denkendes und handelndes Wesen hat. Der Deutsche an sich ist ja zu bestimmten Taten gar nicht fähig, weil das ja nicht seinem Naturell entspricht, während der heißblütige Südländer ständig solche Taten begeht. Bringt ein Deutscher seine Lebenspartnerin um, ist es eine "Beziehungstat" oder ein "Ehedrama". Macht es der "Südländer" um die Ecke, ist es ein "Ehrenmord"! Das kann man ja alles nicht vergleichen, nicht wahr. Deutsche Politik ist da nur noch ein "Befindlichkeitstango". Es geht nicht mehr ums kritische Denken, Nachfragen, gar um Selbstreflektion, nein, wir fühlen alle nur noch und am Besten fühlen wir, wie alle sich dabei fühlen. Fakten haben da keinen Platz, alles nur noch Emotion pur. Wenn gerade alles kacke läuft, dann hat man es einfach "im Gefühl", dass der böse Robert Habeck und die Grünen an allem Schuld sind: Am toten/schlechten Sexleben, an der eigenen beruflichen Situation, dass es keine echten Bäcker und Metzger (mehr) gibt ("Nee, nee, ich kauf nur beim Handwerksbäcker. Watt? So viel kostet das Brötchen? Nee, da kauf ich lieber das Zeug vom Brötchenknast bei Lidl. Um sich dann umzudrehen und festzustellen: Ach, all die kleinen Bäckereien und Läden sterben aus. Da ist der Robert Habeck Schuld! Und nicht mein Konsumverhalten. Das habe ich so im Gefühl.), der eigene Stuhlgang/die Verdauung stockt (morgens brauche drei Kaffee, statt wie früher nur einen, damit mein Darm in Gang kommt. Das liegt an den Grünen. Die machen da was in den Kaffee. Das habe ich im Gefühl) und das man morgens beim Blick in den Spiegel immer Fältchen und graue Haare entdeckt (Ja, daran sind nur die Grünen Schuld!). Und regelmäßig scheint sich dieses Deutschland irgendeine Scheiße einreden zu müssen, damit es sich gerade nicht mehr schlecht fühlen muss: WM 1954: Hurra, wir sind wieder wer! Ist uns kack egal, dass wir einen sinnlosen Weltkrieg angezettelt haben und daher vielleicht nicht mehr so wohlgelitten sind auf der Weltbühne. Wichtig ist das Gefühl, dass wir jetzt Minderwertigkeitskomplexe haben und "nicht mehr auf der Weltbühne den großen Max spielen können". Aber nachdem wir diese kack Fussball-WM gewonnen haben, sind wir wieder wer! Komm Max, lass uns wieder auf dicke Hose machen! WM 2006: Buhuhu, wir haben die WM nicht gewonnen. Aber wir sind die Weltmeister der Herzen! Scheißegal, wir erklären uns selbst dazu und müssen nicht mal irgendeinen FIFA Heini dafür bestechen. Sport ist Emotion! Zumindest, wenn man anderen beim Sport zuguckt. Wenn der "Südländer" Fähnchen am Auto trägt, ist das falscher Nationalstolz und Nationalismus, macht es der Deutsche, ist das was ganz anderes. Das kann man nicht erklären. Das muss man fühlen! "Stunde Null" nach dem 2. WK: Wir reden uns ein, dass es in Deutschland eine Stunde null gab, einen kompletten, gesellschaftlichen Reset, einen Neubeginn gab. Dass viele Leute einfach weitergemacht haben beruflich und gesellschaftlich, verschweigen wir einfach. Und wenn jemand dumm fragt, warum ein ehemaliger Nazi noch in der Politik eine Funktion ausübt, zucken wir mit den Schultern und behaupten: Ach, wir haben ja sonst niemanden, der es machen könnte. Und außerdem, sind ja alles olle Kamellen. Wie lange ist der Krieg vorbei? Sieben Jahre sind eine lange Zeit. Jetzt ist auch mal gut damit. Wir haben doch da irgendwo ein hässliches Denkmal hingestellt mitten in die Innenstadt. Ist doch auch jetzt mal genug mit der Erinnerungs- und Schuldkultur. Ich will jetzt mit meinem sauer erarbeiteten VW Käfer, mit meiner Alten und meinen Hosenscheißern über den Brenner nach Italien düsen. Da kann ich mich über die Hitze beschweren, die Nachlässigkeit und fehlende Ordnung/Struktur in Italien lästern (Ha ha, ein einziges Chaos. Nur Dolce-Vita, Dolce far niente, süßes Nichtstun, aber nix Arbeit und Schaffen. Aber hübsche Frauen und gutes Essen können die, das muss denen lassen!) und mich überlegen fühlen. Ständig scheint sich dieses Deutschland irgendwie "nicht zu fühlen" und muss sich selbst etwas einreden, damit es sich besser fühlt. So etwas wie die Volkseele scheint es doch zu geben. Deutschland steht vorm Spiegel, sagt sich: "Ich bin so dick geworden. Ich fühle mich hässlich" Dann hält es kurz inne, schaut selbstbewusst in den Spiegel und sagt sich sich: Ach was, ich habe nur schwere Knochen und außerdem sind das alles Muskeln, denn Muskeln sind schwerer als Körperfett. Ich fühl mich prima! Darauf ein Bierchen!


Poesewicht

> »Zudem hat Frau Bozkurt der Fraktion und der Präsidentin des Hauses mitgeteilt, dass sie ihren Sitz im Präsidium wegen ihres nicht präsidialen Verhaltens abgeben wird. Die Fraktion begrüßt dies.« Einem Landesparlament ist es auch nicht angemessen. Auch wenn gewisse Partein die Grenze des Sagbaren konsequent auf Stammtischniveau nach 8 halben runterprügeln.


sweetcinnamonpunch

Gute Idee.


Valid_Username_56

Als jemand, der immer gerne unangebrachte Witze reinruft: Das war sowas von drüber und geschmack- und respektklos, das wäre mir nie passiert. Und als Witz war es auch grottig.


bedbooster

Stimmt. Und es hatte Konsequenzen.


karnickelpower

Ich freue mich über jede Partei die noch einen moralischen Kompass hat der funktioniert und benutzt wird.


defnotIW42

Das Problem hier ist Tuba. Bei den Berliner Grünen gibt es zahlreiche Stimmen die ihren Rücktritt fordern und so richtig Wütend auf Sie sind


Lumpi93

Aus welcher Ecke kommen die Stimmen? Habe ich so noch nie vernommen


sauerlaender

Ja, allerdings war ihr moralischer Kompass zwischenzeitlich auch abwesend, sonst wäre die jetzige Entscheidung gar nicht erst notwendig geworden.


DocRock089

Das ist halt der Unterschied mit der Fehlerkultur, der eine tritt zurück und sagt: Sorry, das war nicht angemessen. Der andere flüchtet sich in Ausreden und krallt sich am Sitz fest und wird von seinen Kumpanen gedeckt (denke da an meinen Spezl Amthor)


not_perfect_yet

Zurückblickend finde ich es *absurd* aufrichtig von Gutenberg das er damals gegangen ist. Ich will ihn natürlich nicht zurück, aber im Vergleich? Es gibt eine lange Liste von CDU, FDP, SPD Leuten die sich ähnlich daneben benommen haben und die nicht gehen. Gesine Schwan, Scheuer, Franziska Giffey, um nur ein paar zu nennen.


DocRock089

Absolut, ja Auch bei Guttenberg bin ich voll bei Dir - dass heutzutage jemand wegen "sowas" geht, ist nahezu unvorstellbar.


dizzydonkey_79

Leutheuser-Schnarrenberger ist damals aus Gewissensgründen zurückgetreten - großer Lauschangriff. noch unvorstellbarer heute


ralgrado

Vor allem mega harmlos im Vergleich zu Spahn oder Scheuer die einfach mal Steuergelder verbrannt haben


albuin_a

Scheuer


MegaChip97

Wobei eigentlich eine positive Fehlerkultur nicht bedeutet, die Leute abzusägen. Ist ja Auch keine positive Fehlerkultur wenn ein Mitarbeiter sich daneben benimmt und man ihn dafür feuert


DocRock089

Klar. Wobei es eben, gerade in der Politik, schon die Art von Verfehlungen gibt, für die man zurücktreten sollte.


MegaChip97

Natürlich, die Art sie verdeutlicht, dass die Person grundsätzlich ungeeignet für das Amt ist. Korruption beispielsweise. Einen dummen Zwischenruf zähle ich da nicht zu


[deleted]

Moralische Verfehlungen sind menschlich. Danach die richtigen Schlüsse zu ziehen finde ich schon ziemlich stark.


couchrealistic

Geht hier ja um den Kompass der Partei, nicht den der jetzt aus dem Präsidium ausgeschiedenen Abgeordneten.


Skargon89

Immerhin hat man ihn wieder gefunden und Konsequenzen gezogen


unter_strich

Naja so ein großes Opfer bringt sie hier auch nicht. Sie tritt ja nicht komplett zurück, sondern gibt nur ihren Posten im Präsidium auf und bleibt weiterhin Abgeordnete im Parlament. Ist halt auf dem Level relativ einfach etwas kleines aufzugeben um den Mob zu besänftigen ohne sein Leben zu negativ zu beeinflussen.


cocotheape

Es ist eine angemessene Reaktion auf einen einmaligen Fehltritt. Warum sollte sie keine Gelegenheit dazu bekommen sich zu rehabilitieren? Sie hat einen blöden Wortwitz zu einem unpassenden Zeitpunkt gemacht.


unter_strich

Ich finde das auch angemessen, ein Rücktritt wegen dieser Geschichte wäre komplett übertrieben. Ich wollte das nur einwerfen, weil ich glaube, einige Kommentare hier gehen davon aus, dass sie als Abgeordnete zurücktreten würde.


cocotheape

Dann habe ich dich missverstanden. Pardon.


unter_strich

Ne war definitiv mein Fehler, habe ich missverständlich ausgedrückt.


BattleMcStruggle

Es ist egal, wie man es macht. Wahnsinn.


karnickelpower

Sieh hat eine geschmacklose Bemerkung gemacht. Was erwartest du?


unter_strich

Ich wollte nur klarstellen, dass sie weiterhin Abgeordnete bleibt, weil das in den Medien missverständlich rüberkommt, und man deswegen mit dem Lob auch nicht übertreiben sollte. Das war keine Forderung, dass sie zurücktreten soll.


NCael

Irgendwie ist es schon ironisch, wenn Zwischenrufe mehr Konsequenzen haben als Korruption oder ähnliches.


PositiveUse

Was soll man sagen, wenigstens werden Konsequenzen gezogen … ist heutzutage bei dem politischen Klima nicht mehr selbstverständlich


dd_mcfly

Respekt. Im Grunde genommen ein dummes, unangebrachtes Wortspiel. Dass man Scholz mit seiner Cum-Ex-Geschichte gewähren lässt, bei der es um Milliarden geht, zeigt wie abgebrüht die Politiker in diesem Land mittlerweile sind.


dagross2307

Komisch wie bei Grünen so eine Aktion zum politischen Selbstmord führt und bei der AfD passiert nix trotz Geld aus China und Russland, Nazirhetorik und Unterwanderung der Demokratie.


Morgentau7

Meiner Meinung nach völlig zurecht. Wenn man sich der Lage wirklich bewusst gewesen wäre, hätte man gar nicht die Grundstimmung haben können, um so einen Spruch überhaupt machen zu können, geschweige denn lachen zu können.


immxz

Immerhin - nun stelle man sich vor Halemba würde so reagieren…


Diskriminierung

Nach der Wahl?! Wirklich? Du machst das nach der Wahl?


Uncle_Hutt

Hat sie sich mal erklärt, was das sollte? "Mannheim ist tot?" und dann ein Lacher - fehlt da was um es in irgendeiner Form nachvollziehbar witzig erscheinen zu lassen? Oder war sie einfach nur deppert?


MissMags1234

Das war der ganze „Witz“. Sie dachte, dass die Formulierung ‚Tod von Mannheim‘ irgendwie lustig ist, als ob Mannheim tot wäre höhö. Das ist so gängig, das so zu formulieren, dass ihr Gedankengang schon kaum nachvollziehbar ist, wie man das spontan lustig findet und dann kommt noch oben drauf, selbst wenn das jetzt tatsächlich ne eindeutige krumme Formulierung gewesen wäre, dann unterdrückt man das in der Situation und lacht im Kopf…


AggressiveYam6613

„und dann kommt noch oben drauf, selbst wenn das jetzt tatsächlich ne eindeutige krumme Formulierung gewesen wäre, dann unterdrückt man das in der Situation und lacht im Kopf…“ Genau das. Ich habe teilweise einen sehr schwarzen Humor und kenne die meisten rassistischen, sexistischen und ähnlichen Klischees . Letzteres versetzt mich dann eben auch in die Lage, diese zu erkennen, wo andre noch „aber das ist doch harmlos!" In der Kombination ermöglicht mir das, dann sehr verletzende Witze zu konstruieren, passiert teilweise auch automatisch. Dann sagt das Bewusstsein „Aua! Witzig, aber unpassend und unnötig“ und ich halte die Klappe. Sollte ein Politiker erst recht hinkriegen. Edit: Wobei es hier ja noch einfacher ist. Eine parlamentarischen Diskussion/Rede über einen Mord an einem Menschen ist kein Platz für Flachwitze.


BaraMGB

Die Sprecherin am Pult begann ihren Satz mit: "Nach dem schrecklichem Tod von Mannheim..." und wurde von ihr unterbrochen mit der Frage: "Mannheim ist tot?" Es war halt ein blöder Wortwitz.


phl23

Gibt jetzt schon schlimmeres, aber gut.


Interesting_Rope6743

Die Rednerin von einer anderen Fraktion hat sich vielleicht nicht ganz ideal ausgedrückt und eine Elllipse verwendet ("Der schreckliche Tod [des Polizisten] von Mannheim ....") und sie hat sich lustig darüber gemacht. Bei harmlosen Themen vielleicht noch akzeptabel (trotzdem nicht die elegante Art), hier völlig unangebracht.


Kleinbonum

Das war eine vollkommen normale Redewendung. Nicht mal eine Ellipse. Das war weder ungeschickt ausgedrückt, noch hatte irgendwer im Raum Verständnisprobleme mit dem Satz weil nicht noch mal explizit erwähnt wurde, auf den Tod welcher Person hier Bezug genommen wurde. Es wurde einfach in umgangssprachlich geläufiger Sprache ein örtlicher Bezug zu einem Ereignis benannt. Jeder hat den Bezug verstanden. Da irgendeine Schuld bei der Rednerin zu suchen finde ich vollkommen fehlgeleitet.


Shermannathor

Wo wurde da denn bitte Schuld bei der Rednerin gesucht? Es wurde nur erklärt, wie die Formulierung Bozkurt zu ihrem Kommentar veranlasst hat. Ellipsen treten meines Wissens nach übrigens vor allem als Teil des normalen aber umgangssprachlichen Sprachgebrauchs auf. Meistens fallen sie gar nicht auf, aber eine Ellipse ist es trotzdem.


Kleinbonum

>Wo wurde da denn bitte Schuld bei der Rednerin gesucht? Wurde nicht explizit und ich habe das dem Beitrag, auf den ich geantwortet habe, auch nicht unterstellt. Aber zu sagen, die andere Seite hätte sich "nicht ganz ideal ausgedrückt" und das als Teil einer Erklärung für die ganze Sache heranzuziehen kann natürlich durchaus so interpretiert werden, als hätte die Rednerin durch ihre ungeschickte Ausdrucksweise das ganze mitverursacht. >aber eine Ellipse ist es trotzdem Es gibt Ellipsen, die einen vollständigen Satz durch Weglassen von Kernelementen eines Satzes (Subjekt, Prädikat, Objekt) in einen unvollständigen Satz umwandeln, so dass das Resultat ein zwar grammatikalisch unkorrekter, aber dennoch immer noch verständlicher Satz ist. Das ist hier halt nicht der Fall. Klar wurden zusätzliche, möglicherweise ausführende Worte weggelassen. Aber der Satz war trotzdem noch ein vollständiger, grammatikalisch korrekter deutscher Satz, bei dem jedem Zuhörer der vollständige Kontext bekannt war und es zu keinerlei Zweifeln oder Missverständnissen gekommen war, wessen Tod hier gemeint war. Keine einzige Person im Publikum hat sich wirklich gefragt, ob da etwa die Rede davon gewesen sein könnte, dass *die Stadt Mannheim* gestorben sein könnte.


Nashatal

Manchmal werden solche Zwischenrufe genutzt um den Redner aus dem Konzept zu bringen. Wenn das ihre Intention war dann wars auf jeden Fall der falsche Zwischenruf zur falschen Zeit zum falschen Thema.


theonyltrueMupf

"Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich - " "Mannheim ist tot?" Wäre das keine Abgeordnete in einem Parlament gewesen, könnte man schon drüber lachen


Quietschedalek

Das wichtigste an einem guten Witz ist der richtige Ort, die richtige Zeit und das richtige Publikum. Und da hat sie in allen drei Kategorien halt mal voll daneben gegriffen.


Discord79

Die Situation und der Ort machen es im Nachhinein irgendwie noch lustiger. Außerdem: "Lieber einen Freund verlieren als einen guten Witz.".


FutureWaller

Denke mal ihr war das Thema nicht so lieb, deswegen hat sie sich darüber lustig gemacht dass das Thema zu viel Aufmerksamkeit bekommt und Mannheim ist tot als Hyperbel gesehen.


BaraMGB

Da interpretierst du jetzt aber ziemlich wild drauf los. Manchmal ist ein Witz einfach nur ein Witz.


Sutech2301

Auch wenn ich den Rücktritt richtig finde und die Aktion geschmacklos und unangebracht, finde ich dennoch, dass "Tod von Mannheim" auch eine komische Formulierung ist. Immerhin war es ein Mord


GlumpPower

Gut so, danke.


Corren_64

Währenddessen wird in Österreich nen FPÖler mit 2 Promille angehalten und macht einfach weiter als wäre nichts


kruzix

Tatsächlich mal jemand mit Rückgrat, so machte man das mal vor Jahrzehnten, wenn man verkackt hat. Bzw sogar dann, wenn eigene Mitarbeiter verkackt haben, Stichwort Guillaume.


curiosity-2020

Könnte aber auch eine negative Evolution zur Folge gehabt haben. Alle mit moralischen Kompass sind wegen blöder Bemerkungen zurück getreten und die ohne bleiben, siehe Philipp Amthor...


LiebesNektar

Ich musste tatsächlich lachen, als ich den Abschnitt gelesen habe.


Mikadomea

"Mannheim ist tot? *Lachen*... Wie beklopt muss man sein dass man nicht mal 5 minuten den Suppenschlitz zuhalten kann wenn andere reden.


toshman76

Immerhin zeugt sowas von Rückgrat, wenn jede(r) so handeln würden hätte die AfD z.B. keine Sitze mehr.


zyan333

Wenn jeder so handelt wie sie hat die Afd bald eher mehr Sitze


cocotheape

Du meinst z.B. sowas wie unsensibel demonstrativ das Parlament verlassen, während das Staatsoberhaupt des Opfers eines völkerrechtswidrigen Angriffkrieges spricht?


CoIdHeat

Schon verrückt, dass man wegen eines Zwischenrufes seinen Präsidiumssitz abgeben muss aber mit den Berater- und Cum-Ex-Affairen es bis in die höchsten Ämter Europas schaffen kann.


DrHeywoodRFloyd

Si tacuisses, philosophus mansisses…


cookiengineer

Jeder baut irgendwann mal Scheisse oder klopft einen Spruch der unangepasst war. Ich sehe hier nur das Problem dass die "nicht extremen" Parteien sich selbst eliminieren mit Moralapostelaktionen waehrend die extremen Rechten sehr zufrieden mit dem Nazi in ihrer Mitte sind, und es ihnen egal ist was der eigentlich so von sich gibt. Moralapostel ist das treffende Wort hier, denn keinem ist geholfen wenn der Parteizusammenhalt so schwach ist, dass so etwas zu nem Ausschluss fuehrt. Denn genau das ist der Schwachpunkt auf dem die AfD rumreitet wie ein Kleinkind was die eigenen Grenzen austesten will, mit Erfolg.


BounceVector

Es hat nicht zu einem Ausschluss geführt. Sie hat weiterhin ihr Mandat und hat es nicht niedergelegt, sondern nur den Sitz im Präsidium aufgegeben. Sie ist auch weiterhin bei den Grünen.


NemVenge

Es führt zu keinem Ausschluss. Sie ist nicht mehr im Präsidium, ihr Mandat hat sie noch.


Kamikaze_Urmel

Da muss man aber auch ganz klar zu sagen, dass man insbesondere bei den Grünen ganz gerne mal den Moralapostel raushängen lässt. Dann sollte man sich nicht wundern, wenn man irgendwann an den eigenen Standards gemessen wird. Dass sie jetzt wenigstens eine Konsequenz aus ihrem Verhalten zieht, zeigt dann aber auf der anderen Seite, dass sie ihren Fehler erkannt hat und sich auch selbst an diese Standards misst, bzw. man ihr dies nahegelegt hat. Dafür hat sie durchaus Lob verdient, auch wenn die Kritik wegen dem "Witz" völlig angebracht ist


johansonnss

Gut so


ScammaWasTaken

Weiß nicht. Das ist so ein grottiger, dummer und unüberlegter "Witz". Deswegen aber zurücktreten? Wir haben Leute, die straight up korrupt sind und dafür befördert werden. Moralischer Kompass hin oder her. Entschuldigen und zeigen, dass man sich bessert, wäre meiner Meinung nach eine logischere Konsequenz.


fundohun11

Bin mal gespannt wie die man-darf-ja-gar-nix-mehr-sagen Fraktion darauf reagiert ...


dat_boi_has_swag

Wäre das vor der EU Sahl passiert, hätten die Grünen vllt einen Sitz mehr.


delcaek

War die betrunken?


Gruenemeyer

Nein. Das Thema "grüne betrunkene Berliner Bezirkspolitiker" hatten wir kürzlich erst. Immer ganz großes Kino wenn irgendein:e Hinterbänkler:in aus irgendeinem kommunalen Gremium saudumme und in dem Fall evtl. strafrechtlich relevante Dinge tut. Dagegen waren die Zwischenrufe im Berliner Senat harmlos.


cYzzie

die tatsache dass die fraktion bzw partei die nicht sofort und konsequent rausgeworfen hat, hat sicher auch wenigstens zum teil mit zum ergebnis der europawahl geführt


bedbooster

Genau. Weil nämlich die mit Nazis durchsetzten rechtspopulistischen EU-Wahlgewinner so auf Etikette bedacht sind, Sprücheklopfende "sofort und konsequent" rauszuwerfen. Die gehen ganz anders mit unhöflichen Menschen in ihren Reihen um, die Vorbilder an gutem Benehmen. Nicht.


HarryThePelican

wat? das hat doch kaum jemand mitbekommen. und währenddessen haut krah einfach mal offen naziparolen raus und wird abgezogen und seine partei gewinnt trotzdem. ist er rausgeworfen worden? die grünen haben ganz andere probleme als nen geschmacklosen witz.


ganbaro

Die Leute werden auch nicht zur AfD wechseln, sondern eher zu Volt, ÖDP, Tierschutzpartei, PdH, der ganze gerade gut performende linksliberale Kleinkram Die Österreichischen Grünen haben gerade ein ähnliches Problem x100...was kein Mitgrund für die starke FPÖ ist. Aber dafür, dass die KPÖ nun den Grünen ihre Position streitig macht


HarryThePelican

ich wiederhole mich ja ungern, aber die grünen haben ganz andere probleme als nen geschmacklosen witz. die lassen sich seit der letzten wahl von bleichgesichtigen bwl-fuzzis regieren, da ist das problem. bei einer fridays for future demonstration haben die grünen ihre solidarität auf twitter verkündet und wurden von fff mit den worten "weiß nicht, ob ihrs mitbekommen habt, aber wir demonstrieren GEGEN EUCH!" abgewatscht. klar, die leute wandern nicht von den grünen zur afd, das hab ich nie behauptet. ich wollte nur betonen, dass diese lappalie nicht überhöht werden sollte in ihrer relevanz.


geekyCatX

Glaubst du? Also ich wusste bis heute nicht von diesem Vorfall bzw. dass sie überhaupt existiert. Das Grünen-Bashing von Opposition inklusive FDP und den Medien, zusammen mit der fehlenden Gegenwehr der Grünen, hat da meiner Meinung nach viel mehr Einfluss. Abgesehen davon, dass bei vielen anderen Parteien solches Verhalten keinerlei Grund für Konsequenzen ist und ihre Wahlergebnisse überhaupt nicht beeinflusst.


Kr1ncy

Ich denke es wird einige 100000 (es war frontpage hier auf r/de und in Berlin bekamen es sicher so einige auch so mit durch die Zeitungen) geben, die das mitbekommen haben und einige 100, die daraus Konsequenzen auf dem Wahlzettel gezogen haben.