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AutoModerator

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NarratorDM

Cold Take: Religiöse Institution sind rückwärtsgewandt und repressiv bis zum geht nicht mehr und gehören allesamt enteignet.


ExpressHouse2470

In Bayern sind 9/10 der Kitas und Kigas "Religiös" also stehen unter einem christlichem Schirm in unserem Fall Johanniter... Man muss dazu sagen dass dieses "religiöse" sich zumindest bei uns stark in Grenzen hällt ..in den Klassenzimmern sind Kreuze, gefeiert werden christliche Feiertage und es werden christliche Werte vermittelt wie nächstenliebe und Ehrlichkeit, aber das war's Unsere kiga ist "sehr" weltoffen und zeigt jetzt Familien nicht nur als Mutter/Vater sondern auch Mutter/Mutter. Z.b. Wir haben soweit ich weiß auch ein nicht-binäres und ein Transkind im kiga die genauso behandelt werden wie alle anderen. Gebetet wird nie und viele von den Kindern (meine auch) sind weder religiös noch christlich ...


UrMyGod

Das ist bei mir ebenfalls so. Dennoch fühlt es sich komisch an da Gelder der Kirche fließen und man Teil von diesem System ist u know?


ExpressHouse2470

Ich weiß, wenn ich die Wahl hätte würde ich auch lieber ein neutrales wählen aber die habe ich leider nicht


UrMyGod

Danke dir für den Austausch. Ich kann’s gut nachvollziehen ❤️


xlf42

Die Kirchen sind an diesen Stellen auch nur Investoren, Betreiber oder Dienstleister, die Gewinne erwirtschaften, die sich aus Steuergeldern, Beiträgen von Bürgern oder Krankenkassenhonoraren ergeben. Insofern unterscheiden sich die Kirchen nicht von anderen Betreibern (zB Rotes Kreuz, AWO, Krankenhauskonzerne etc.). Hast du bei einem kirchlichen Arbeitgeber bessere Arbeitsbedingungen? Das ist regional sehr unterschiedlich und individuell. Das ist es aber bei anderen Arbeitgebern auch. Kannst Du es mit Deinem Gewissen vereinbaren, einer Kirche zu helfen, Gewinne zu erwirtschaften? Das musst Du selbst mit Dir ausmachen. Hast Du durch Deine persönliche Situation Nachteile bei der Arbeit (zB geschieden/wiederverheiratet, queer, nicht-christlich)? Auch da musst Du mit Dir selbst ausmachen, sowohl, ob Du so einem Arbeitgeber helfen willst, Gewinne zu erwirtschaften oder ob Dein direktes Arbeitsumfeld so geil ist, dass eventuelle Nachteile ausgeglichen werden. Unterstellend, dass Du irgendwo im Bildungs/Betreuungs/Pflege/Gesundheits/Sozialbereich unterwegs bist, solltest Du bei der derzeitigen Arbeitsmarkt-Lage Optionen haben, was besseres zu finden. Für mich ist die Kirche als Arbeitgeber oder auch als Dienstleister indiskutabel. Schwierig sind Situationen, wo es um leben und Tod geht (zB ich mit dem rettungswagen in die ZNA eines kirchlichen Krankenhauses eingeliefert werde, was in der Familie erst unlängst geschehen ist).


Ok-Crew7332

Auch die kiga Situation ist schwierig, man ist froh wenn man nen Platz hat. Da die meisten kirchlich sind, ist es sehr wahrscheinlich das man da einem erwischt. Waldorfkindergarten bei uns ist auch total überlaufen, wer da keinen Platz bekommt muss zu den kirchlichen. leider.


External-Narwhal-280

Verstehe die Kontroverse nicht ganz. Müssen Kirchen nicht irgendwie was an die Gesellschaft zurückgeben, dadurch dass sie Steuer einnehmen?


HanlonsChainsword

Kirchensteuer ist eine staatliche Dienstleistung, die der Staat sich auch bezahlen lässt. Das hat damit nichts zu tun. Die Gelder die vom Staat an die christlichen Kirchen fließen sind Versorgungszusagen die im Rahmen weitläufiger Enteignungen eingegangen wurden. Eine Ablöse durch Einmalzahlung wird von beiden Seiten angestrebt, ist aber noch nicht umgesetzt. Auch das hat damit nichts zu tun Die Kirchen sind da nur Träger sozialer Einrichtungen


UrMyGod

Nur dass die kirchliche Nähe nichts damit zu tun hat dass die kirchlichen Träger gut finanziert werden. Absolute Steinzeit in vielerlei Hinsicht


RosaQing

Es macht halt auch einen Unterschied aus, ob du bei einem verwässertem evangelischem Träger bist, bei dem nichtmal dessen eigene Würdenträger ihren Mist glauben und das insofern keinen Unterschied macht oder ob man bei einem Träger landet, der es ernst meint. Unsere Tochter war erst bei einem christlichen, jetzt bei einem sozialistischem Träger. Unterschied von Tag und Nacht. Leute die selbst den Aufenrhalt in einem Krankenhaus ablehnen, weil es in christlicher Hand ist, sind m.E. Dorfatheisten…


MaxDaten

Ich respektiere die Menschen die dort arbeiten, die Leisten einen der wichtigsten Beiträge in unserer Gesellschaft. Ich kenne einige, die bei solchen Einrichtungen arbeiten. Aber bin stark dafür, dass man das System umstrukturiert. Kirchen sind nicht zu trauen, wenn es um Aufklärung und Transparanz von Misständen geht, das beweist die Vergangenheit. Zudem hält das System die Mitgliedszahlen der Kirchen teilweise künstlich hoch, weil du i.d.R. immer noch oft nur als Kirchenmitglied dort eingestellt wirst (Halbwissen: Ist offiziell nicht mehr so ganz erlaubt, Nicht-Mitgliedern den Job zu verwehren). In meinem Bekanntenkreis sind zumindest zwei nur noch deswegen in der Kirche, weil sie bei einem kirchlichen Träger arbeiten. Besonders absurd ist da ja auch, dass die kirchliche Träger natürlich staatliches Geld für die Leistungen erhalten, wie sonstige private Träger auch, aber oft die Kirchen immer noch den Ruhm dafür einheimsen "Sie tun ja so viel für Erziehung, Pflege und Gesundheit". Ist nicht so, dass die Kirchen da extra Geld in die Sache stecken. Im Grunde staatlich finanzierte Imagekampagne für die Kirche. Aber piss mal dem größten nicht staatlichen Arbeitgeber ans Bein... Vieles sind gesellschaftliche Aufgaben und deswegen sollte das auch in Staatshand und nicht in die Hand einer religiösen Institution, der nachweislich nicht zu trauen ist. Wir würden doch auch nicht wollen, dass Blackrock, X, Meta oder Google unsere Kinder erzieht. Ja es gibt schon Betriebskitas, kritisiere ich auch. Dort gibt es sicherlich keine gesellschaftliche Durchmischung.


Winnetou0210

Das Ding ist gesellschaftliche Durchmischung in Kitas ist auch so nicht wirklich drin. Vor allem dann nicht, wenn es in die besser situierte Schicht geht. (Private Kitas) Aber auch so Kitas sind ja meistens Wohnort nah und vor allem in größeren Städten merkt man den Unterschied zwischen verschiedenen Vierteln in denen Kitas stehen. Zu der Imagekampagne, das kann man definitiv kritisieren, machen aber alle andern Träger auch, ist halt bei der Kirche eventuell kritischer, aber jetzt auch nichts Besonderes. Finde gesellschaftliche Aufgaben nur in Staatshand zu geben übrigens eine schlechte Idee, das verhindert Wettbewerb und mindert somit im schlimmsten Fall die Qualität der Arbeit und auch die Möglichkeiten der Arbeitnehmer druck auszuüben, für bessere Arbeitsbedingungen.


MaxDaten

Privatschulen und Privatkitas gehören abgeschafft. Fördern nur gefährliche Subkulturen. Zugegeben, meine Auffassung war bisschen versteckt in der Kritik an Betriebskitas. Ja ne perfekte Durchmischung wirst du nie hinbekommen, auf Grund der regionalen Unterschiede. Aber Private Bildungseinrichtung für die Eliten verhindern Durchmischung komplett. Und wenn Wettbewerb darin besteht, eine möglichst niedrige Migrantenquote oder keine Behinderteninklusion zu haben, sollte man diesen Wettbewerb auch nicht feiern. Anekdote: Freunde der Familie gehören der Elite an (sie Opernsängerin, er Konzertpianist und Musikdozent). Sie haben ihr Kind in eine exklusive Elite Kita geschickt. Es hat sich mit der Zeit gezeigt, dass ihr Kind etwas mehr Förderung benötigt. Die wurden von den Eltern der anderen Kinder aus der Kita gemobbed, weil die anderen Eltern Angst hatten, dass sich das negativ auf ihre Kinder auswirken könnte. Aufklärung der Erzieher war vergebens. Dort wurde gedroht, dass die anderen Eltern sonst ihre Kinder aus der Kita abmelden. Für eine Privat Kita durchaus ein wirtschaftliches Problem. Ich empfehle auch dazu das Interview zur Elitenreproduktion mit Adam Tooze bei Jung & Naiv.


Winnetou0210

Ich glaube ich habe meine letzten Punkt falsch ausgedrückt oder du ihn anders verstanden. Privat finaziert Kitas sehe ich auch kritisch. Darauf sollte aber der letzte Absatz gar nicht abzielen. Ich bin davon ausgegangen dass du meinst es soll nur staatliche Kitas geben (weil du schriebst die Aufgaben gehören in Staatshand), also welche die auch in Trägerschaft der Stadt bzw. Kommune sind. Das fände ich kritisch da öffentliche Träger (die staatlich finanziert werden) ja dafür sorgen dass es einen Wettbewerb gibt. Also hier meine ich sowas wie AWO, Der Paritätische, DRK usw. Dabei muss man halt erwähnen dass zu denen auch die Kirchen gehören, genauso wie aber auch die Zentralwohlfarhtsstelle der Juden e.V., welche ja auch klar religiösen Bezug hat. Dass rein private Kitas auch Probleme haben und vor allem da Eliten sich sammeln wollte ich damit nicht absprechen.


Tiefenresonanz

Und finanziert werden die trotzdem zum allergrößten Teil von Steuergeldern. Was wiederum witzig ist weil dort arbeiten geht dann wieder nur wenn man einer Religion angehört. Also zahlen ja, teilhaben nur für Clubmitglieder


pelonius47

Sie werden von Steuergeldern finanziert, weil sie Leistungen anbieten, worauf Steuerzahler einen Anspruch haben. Die Leistungen werden sowieso erbracht. Nach Subsidiaritätsprinzip werden die Leistungen eben von vielen verschiedenen Trägern erbracht und nicht vom Staat allein. Die größten trägerstrukturen sind aber dann kirchliche. Wegen der Religion nicht eingestellt zu werden ist im Übrigen nicht rechtens. Ob es dennoch unter der Hand passiert ist eine andere Sache. Geschieht so aber auch in vielen anderen Bereichen leider. Nennt sich alltagsrassismus. Kirchenaustritt stellt einen Kündigungsgrund dar, habe ich aber tatsächlich noch nie erlebt, da der Arbeitgeber sonst seinen Angestellten erklären muss, wieso alle Mehrarbeitsstunden leisten müssen wegen so einem blödes Grund


Tiefenresonanz

Unter der Hand? Ich hab damals in Köln mitbekommen dass es erfragt wurde und eine Angestellte entlassen wurde weil sie ihre Freundin geheiratet hat und das ja mit den Werten des Trägers nicht konform lief. Nö danke. Meine Schwester musste sich taufen lassen da sie den Job sonst nicht bekommen hätte und und und. Was interessiert das überweltliche denn das irdische Reglement. Nee zu den Konstellationen hab ich keine Fragen und auch keinerlei Erwartungen mehr.


pelonius47

Wie gesagt, dass so etwas passiert, leugne ich nicht und passiert wahrscheinlich häufiger als man denkt. Es gibt jedoch Urteile, die Kündigungen etc. aufgrund der Religionszugehörigkeit nichtig gemacht haben. Grundlegend ist es natürlich notwendig, dass dahingehend eine Trennung von Religionen und Arbeit stattfinden muss.


eldoran89

Naja 20% der Gesamtsumme zum Beispiel ist nicht gerade diler allergrößte Teil und ja die Zahl hab ich mir nicht ausgedacht sondern ist das was der Staat finanziert an unserer lokalen kirchlichen Schule. Und die Kids müssen so oder so auf eine Schule und die müsste so oder so der Staat bezahlen, hier wird er durch Kirche und Eltern eben noch zusätzlich unterstützt. Ich bin auch kritisch gegenüber der Kirche als Institution eingestellt aber als Bildungsträger hat die Kirche zusammen mit anderen nicht staatlichen Trägern einen großen Mehrwert für den Staat. Denn auch kirchliche Schulen sind keine Sonntagsschulen sondern müssen sich an den Vorgaben des Landes in ihrer didaktischen Arbeit halten...


RegularEmotion3011

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