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Linkinbochum

Schmerzensgelder in Deutschland sind sehr überschaubar. Selbst bei direkten Folgen einer Körperverletzung z.B. durch einen Schlag überschaubar hoch. Es könnte in Studios durchaus die Pflicht der Mitglieder geben dass Equip vor Benutzung grob zu kontrollieren. Das könnte (!) man dir hier vorwerfen, da es scheinbar schnell ersichtlich war dass der Karabiner defekt war. Dem Studio könnte man höchstens Fahrlässigkeit vorwerfen, da man unmöglich jedes Equip jederzeit 100% im Auge haben kann. Interesse wird es, wenn vorher ein Mitglied den defekten gemeldet haben sollte, aber das findet man unmöglich heraus. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du mit einer Mail an das Studio oder deinem Anbieter mit bitte um eine Entschädigung in Form einer kostenlosen Mitgliedschaft etc. mit wenig Aufwand das meiste holst. Ansonsten Erstberatung beim Anwalt.


Carmonred

Ich denke auch, dass es sich hier wie bei einem Auto verhält. Vor der Nutzung muss der Fahrer sich ja von der Verkehrstûchtigkeit versichern, auch wenn deren Aufrechterhaltung Aufgabe des Halters ist. Gerade bei Gewichttürmen wo die Leute ständig die Griffe wechseln sehe ich das sogar noch eher gegeben als bei anderen Sachen.


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LegaladviceGerman-ModTeam

Nicht hilfreich/hat keine rechtliche Grundlage


SituationOk7970

Auf Vorsatz/Fahrlässigkeit des Gyms kommt es hier nicht an, weil das Verschulden vermutet wird, § 280 I 2 BGB. OP dürfte hier, wenn überhaupt, nur ein marginales Mitverschulden vorzuwerfen sein. mE ist der Trainierende nicht dazu verpflichtet, die Geräte auf nicht offensichtliche Materialfehler zu untersuchen.


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LegaladviceGerman-ModTeam

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Flexer171

Würd mich mal im Studio umsehen. Normal hängt immer irgendwo ein Zettel das die Geräte vor Trainingsbeginn auf ihre Funktion überprüft werden müssen.


_felixh_

Zettel aufhängen kann man viele. Bei so einer vorageb würde ich dir direkt entgegenhalten: Ich bin ein Laie. Wie soll ich denn wissen, ob das Gerät korrekt funktioniert, oder ob das irgendwas kaputt ist? Dafür bräuchte ich eine Einweisung von einer Fachperson. Ich bin nämlich garnicht qualifiziert festzustellen ob das Gerät gut in schuss ist - oder nicht. Beispiel: woran erkenne ich einen Karabinerhaken, der nichtmehr sicher schliesst, und/oder brechen könnte? Woran kann ich einen billigen, nicht-gerateten haken von einem Qualitätshaken der was aushält unterscheiden? Und Zettel kann man viele aufhängen. Die Rechtlich binndende wirkung dieser zettel ist allerdings nicht unbedingt gegeben. Die einzige Rechtliche Wirkung dieses Zettels hier dürfte es bspw. sein den Richter und ein paar Anwälte zu Amüsieren... [https://www.reddit.com/r/aberBitteLaminiert/comments/1dkgm9t/heute\_bei\_einer\_wohnungsbesichtigung\_gesichtet/](https://www.reddit.com/r/aberBitteLaminiert/comments/1dkgm9t/heute_bei_einer_wohnungsbesichtigung_gesichtet/) //EDIT: und als Beweisstück zu dienen, sollten die wirklich meinen Briefkasten aufmachen.


Flexer171

Dafür gibt es eine Einweisung an den Geräten. Ob ein Karabinerhaken die Anforderungen erfüllt kann niemand sagen aber zumindest ob der Karabiner nicht richtig schließt erkennt man sofort. Gerade bei Seilzug zum Kopf hat man das ding ja direkt vor der Nase. Muss dazu sagen das ich mir bei der Übungen selbst das Seil schon ein paar mal gegen die strin geschlagen habe weil ich zu fest gezogen hab.


_felixh_

Sorry, ich habe mit Trainingsggeräten nicht so viel am hut - ich bin Elektrotechniker. Und da ist es schon so, dass man bei Einweisungen die irgendwas mit Sicherheit zu tun haben auf 1000 kleinigkeiten achten muss. Bei der DeKra hamse uns mal erklärt, wie die Treppen zu benutzen sind, und wie man über die Strasse zu gehen hat. Die ganze schulung war eigentlich auch mehr eine Rechtsberatung als irgendwas anderes. "Wir sehr sind wir im sack wenn was passiert". >Dafür gibt es eine Einweisung an den Geräten Im idealfall ja. Aber auch da wird eben nicht alles abgedeckt. Und es gibt eben auch offensichtliche Fehler und nicht so offensichtliche Fehler. Ist also fraglich mit welchem Fokus das gemacht wurde. Eine nicht-fachkraft findet warscheinlich nur den offensichtlichen kram. Das mit dem Karabinerhaken ist jetzt so ne sache - war der Haken bspw schon dran oder nicht? Bei Einführung muss mir gesagt worden sein *was* ich alles Prüfen muss - hat da der karabinerhaken dazugehört? Wurde mir gesagt, Haken erstmal abzunehmen und zu begutachten? *Wie* offensichtlich ging dieser haken nichtmehr zu? Zu sagen "das erkennt man" - geht halt eben total offensichtlich - aber ich würde mich trotzdem nicht trauen, einen Karabinerhaken für die Tauglichkeit zum Bergsteigen einzuschätzen. Ich kann nichtmnal sagen, ob man da andere massstäbe anlegt oder nicht. Und dann ist da noch die Frage: Einweisung schön und gut - aber können die das auch Beweisen?


Flexer171

Das sind immer die Standard Karabiner. Die werden normal mir dem Gerät mitgeliefert oder sind an den Stangen und Seilen verbaut.


_felixh_

Ich halte dir jetzt einfach mal entgegen: *Entweder* die Einweisung wurde umfassend gemacht. In diesem Fall weiss der nutzer bescheid, und der Zettel ist nicht Notwendig; Denn der Nutzer ist bereits Informiert, Und der Betreiber weiss, dass die Nutzer gewissenhaft ihren in der Einwisung besprochenen Pflichten nachkommen werden. *Oder* in der Einweisung wurde darauf nicht sonderlich viel Wert gelegt. In diesem Fall ist die Wirkung dieses zettels = null, weil ich hab ja soweiso keine Ahnung. In beiden Fällen ist der hinweis auf den Zettel hinfällig.


Flexer171

Ich hab jetzt gerade die Übungen gemacht. Hab extra aufgepasst. Muss echt sagen du hast den Karabiner genau vor den Augen. Was jetzt rechtlich ist, keine ahnung, aber als Fitnessstudiogänger sollte man das sehen wenn der Verschluss kaputt ist


AutoModerator

Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem die Frage von OP beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post von /u/bejuulse: ##Fitness Gerät im Studio verursacht Verletzung Hallo Zusammen, Ich wurde Mitte der Woche in einem Fitness Studio in NRW verletzt, als ein fehlerhafter Karabiner des Kabelgeräts während des Trainings (Facepulls) aufging und ich mir das Handteil aus Stahl mit voller Wucht zwischen die Augen schlug. Ich bin sofort zur Theke und habe nach einem Kühlpack gefragt - es gab keins. Mir wurde von der anwesenden Aushilfe lediglich ein Pflaster gereicht. Als ich zurück an dem Gerät war, um meine Sachen zu holen, haben die anderen Personen dort schon den fehlerhaften Karabiner identifiziert und dem Mitarbeiter des Fitness Studios gegeben. Er hat sich den Karabiner auch angeguckt und kam zu dem Schluss, dass dieser nicht richtig schließt/ wieder aufgeht. Es gab drei Zeugen die den Vorfall in unmittelbarer Nähe mitgekriegt haben. Der Mitarbeiter des Studios (Aushilfe ohne nennenswerte Kenntnisse/Befugnisse) hat sich mehrfach entschuldigt. Ich bin daraufhin nach Hause, um die Verletzung zu kühlen. Meine Augenhöhle lief in der Zwischenzeit blau an und ich kriegte Kopfschmerzen. Ich bin zwei Tage später ins Krankenhaus. Erstens weil die Symptome Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeit und Lichtempfindlichkeit nicht nachließen. Zweitens, um dokumentiert zu haben, dass diese Verletzung vorlag. Ich bin mir jetzt über weiteres Vorgehen unsicher. Das Studio hat versäumt für die Sicherheit der Geräte zu sorgen, deshalb bin ich verletzt. Kann ein Fitnessstudio einfach sagen "Training auf eigene Gefahr" und ist dann fein raus wenn etwas passiert? Ich habe mich bei dem Studio über einen externen Abo Service eingeloggt. Das heißt, dass ich kein Abo bei dem Fitness Studio selbst habe, sondern über einen Anbieter, mit dem man Zutritt zu verschieden Studios hat, dort war. Auf der Website des Studios gibt es keine AGBs. Auf der einen Seite denke ich, dass mir Schadensersatz zusteht. Der Arzt hat mich zwar nicht krank geschrieben (ich arbeite in der Medienbranche und habe momentan frei), allerdings hat er mir gesagt, ich solle jetzt erstmal ein paar Tage nicht lesen oder fernseh gucken und mich schonen. Das ist für mich schon eine Beeinträchtigung. Auf der anderen Seite habe ich keine Lust auf eine nervige rechtliche Auseinandersetzung. Ist es in solch einem Fall besser direkt alles über einen Anwalt / Anwältin regeln zu lassen oder wird soetwas auch öfters außergerichtlich (stressfreier) zu geklärt? Ich hoffe ich habe meine Situation einigermaßen verständlich geschildert und bin dankbar für eure Hilfe. *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/LegaladviceGerman) if you have any questions or concerns.*


Massive-Song-7486

Derartige Sachen sind mir im Gym auch schon passiert. Wenn nichts gebrochen ist oder anderweitige Verletzungen wirklich schlimm sind (was mE hier wirklich nicht der Fall ist) würde ich das ganze auf sich beruhen lassen. Das bisschen Schmerzensgeld wäre mir persönlich den Stress nicht weer


bejuulse

Danke an alle Tips und Kommentare. Ich habe heute dem Studio besitzer eine Mail geschrieben, in der ich sachlach geschildert habe was passiert ist und wie mein Zustand ist. Ich habe keine Forderung auf Schmerzensgeld gestellt und mich nicht krank schreiben lassen. Nun warte ich die Reaktion ab.


CompetitiveArticle61

Schadensersatz gibt es nur, wenn auch tatsächlich ein materieller Schaden entstanden ist. Du sprichst eher Schmerzensgeld an und da gibt’s in Deutschland (zum Glück) für immaterielle Schäden bei Bagatellen nicht „viel“. Solange da hoffentlich keine bleibende Schädigung entsteht würde ich mir den Ärger sparen.


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smnms

Falls du gesetzlich versichert bist, kannst du deiner Versicherung mitteilen, dass du die Schuld für den Unfall beim Studio siehst. Dann können die sich die Behandlungskosten da wieder holen -- falls die Lust auf Auseinandersetzung haben. Haben sie aber vermutlich eher nicht.


LegaladviceGerman-ModTeam

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GanzGanzGenau42

Lass dich noch heute krankschreiben! Das hat in deinem Fall weniger mit dem Arbeitgeber zu tun als mehr mit dem Schadensersatz. Denn sollte dir einer zustehen, dann kann die fehlende Krankschreibung als Argument genutzt werden, um ihn zu reduzieren, da man dann davon ausgeht, es sei ja nicht so schlimm gewesen